Kratom Komsum Leitfaden

Kratom Konsum Leitfaden

Wie du mögliche Gesundheitsrisiken beim Konsum von Kratom minimierst

Von: anonym am 8.8.2023, zuletzt geändert am 25.1.2024

Der folgende Text soll sich mit dem möglichst sicheren Konsum von Kratom bechäftigen. Los geht`s!

Wie man Kratom sicher erwirbt

Kratom in Form von Pulver ist primär über das Internet erhältlich. Es existieren diverse Onlineshops in Deutschland, den Niederlanden und Österreich. Eine alternative Bezugsquelle ist der Direktkauf bei Produzenten oder Großhändlern in Indonesien, was jedoch mit langen Lieferzeiten und der Notwendigkeit, sich über deutsche Zollvorschriften zu informieren, verbunden ist. Bei Importen aus Indonesien treten zudem häufig Schwierigkeiten mit dem deutschen Zoll auf, die regional variieren können, abhängig von der Zuständigkeit des jeweiligen Zollamtes. Dies kann in Einzelfällen zu einer Beschlagnahmung der Ware führen oder dazu, dass die Sendung zurückgeschickt werden muss. Zudem ist zu beachten, dass Direktimporte aus Indonesien möglicherweise den rechtlichen Status von Kratom in Deutschland beeinträchtigen könnten.

Zielgruppen, die von Kratom Abstand nehmen sollten

Es wird generell empfohlen, dass Kratom nicht von Kindern, Jugendlichen und Schwangeren verwendet wird. Personen mit einer Neigung zu Suchtverhalten sollten ebenfalls vom Kratomgebrauch absehen. Da eine häufige Nebenwirkung von Kratom Verstopfung ist, ist es ratsam, dass Menschen mit bestehender Obstipation Kratom meiden. Personen, die an Schlafapnoe leiden oder stark schnarchen, sollten Kratom meiden oder zumindest den Abendkonsum vermeiden. Bei Menschen mit signifikant erhöhten Leberwerten wird empfohlen, Kratom nur in geringen Mengen oder selten zu konsumieren.

Verschiedene Formen von Kratom

Kratom ist hauptsächlich als grünes Pulver erhältlich, das aus getrockneten Blättern gewonnen wird und als Plain Leaf Powder bekannt ist. Weitere Formen sind geschredderte Blätter (Crushed), mit Kratom-Extrakt angereichertes Pulver (Pimp oder Enhanced), Extrakt-Pulver in verschiedenen Konzentrationen, Kratom-Harzextrakte, flüssige Extrakte, Stem&Vein (gemahlene Stängel und Blattadern) sowie fermentierte Sorten wie Bentuangie. In den USA wurden auch Vape-Produkte und reine Extrakte gesichtet.

Die Namen von Kratom-Varianten setzen sich üblicherweise aus der Angabe des Herkunftsortes und einer Farbbezeichnung zusammen, wie zum Beispiel „Green Malay“, „Red Borneo“ oder „White Sumatra“. Da jedoch sicher 99% des hier erhältlichen Kratoms aus Indonesien stammt, dient diese Ortsangabe eher als dekoratives Element oder der einfacheren Zuordnung. Zudem hat sich die frühere Annahme, dass die Farben „Red“, „Green“ und „White“ die Venenfarbe der Blätter repräsentieren, als falsch erwiesen. Der Großteil des in Indonesien produzierten Kratoms fällt unter den Typ „Red Vein“, wobei die Farbe des Endprodukts durch das jeweilige Verarbeitungsverfahren bestimmt wird. Rote Sorten werden in der Regel unter Sonneneinfluss getrocknet, während grüne Sorten meistens im Inneren trocknen. Weiße Sorten bestehen oft aus einer Kombination von beiden, ähnlich wie gelbe Sorten. Daran sieht man, dass die Bezeichnungen weniger Aussagekraft besitzen, als man vielleicht annehmen möchte.

Zusätzliche Sortenbezeichnungen weisen häufig auf spezifische Eigenschaften hin: „Enhanced“ bedeutet, dass das Pulver mit einem Extrakt angereichert ist, „Commercial“ steht für eine preiswerte, mittlere Qualität, „Mellow“ beschreibt eine beruhigende Mischung und „Maeng Da“-Sorten werden aus Blättern mit gezackten Rändern gewonnen, was eventuell zu einer etwas anderen Wirkung führt. Es gibt viele weitere Sortenbezeichnungen, die oft von Herstellern und Verkäufern entwickelt werden, doch diese sind meistens nicht aussagekräftig bezüglich des Wirkprofils der Sorte oder Charge. Die Kratom-Qualität hat in den vergangenen Jahren durch verbesserte Produktionsmethoden zum Teil stark zugenommen. Daher ist „Commercial“-Kratom bei vielen Anbietern nicht mehr erhältlich, und es wird hauptsächlich Premium-Kratom angeboten.

Gründe für den Konsum von Kratom

Viele Menschen nutzen Kratom zur Entspannung, zum Abschalten, zur Stressbewältigung und um ihre Stimmung aufzuhellen. Allerdings existieren noch weitere vielfältige Anwendungsbereiche für Kratom. Abhängig von der Sorte (Strain) und der Dosierung wird Kratom von vielen Menschen in der ganzen Welt unter anderem bei Rücken-, Kopf-, Zahn- und Nervenschmerzen, Migräne, Durchfall, Nackenverspannungen, Depressionen, Angststörungen, Borderline-Persönlichkeitsstörung, Schizophrenie, Schlafstörungen, Psychosen, Zwangsstörungen, bipolaren Störungen, PTBS (Posttraumatisches Belastungssyndrom), ADS (Aufmerksamkeitsdefizitstörung), ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung), RLS (Restless-Legs-Syndrom), RLA (Restless-Arms-Syndrom), PLMD (Periodic Limb Movement Disorder), Fibromyalgie, Bauchschmerzen oder Parkinson eingesetzt werden. Zudem kann Kratom unterstützend wirken beim Entzug von Opioiden, Opiaten wie Tilidin oder Codein, Heroin oder Morphin, bei Alkoholentzug, GBL-Entzug, beim Absetzen von Cannabis, Lyrica, Antidepressiva oder anderen Medikamenten. Dies stellt aber keine medizische Beratung dar.

Legalität des Kratom-Kaufs

In Deutschland ist der Erwerb von Kratom vollständig legal und unterliegt nicht dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG), dem Arzneimittelgesetz (AMG) oder dem Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG). Um rechtliche Sicherheit zu gewährleisten, vermarkten jedoch nahezu alle Onlineshops Kratom offiziell nicht für den Konsum, sondern kennzeichnen es als ungeeignet für den Konsum. Stattdessen wird es offiziell als Färbemittel, für Fußbäder, zur Herstellung von Kerzen oder als ethnobotanisches Anschauungsmaterial verkauft. Eine Ausnahme bilden einige niederländische oder indonesische Shops, die explizit die Wirkung ihrer Produkte bewerben. In folgenden Ländern ist Kratom jedoch illegal (Liste unvollständig): Schweiz, Türkei, Finnland, Australien, England, Dänemark, Lettland, Polen, Rumänien, Malaysia, Myanmar, Norwegen, Schweden sowie in den US-Bundesstaaten Alabama, Arkansas, Indiana, Tennessee, Vermont und Wisconsin.

Die Effekte von Kratom

Im Allgemeinen neigen rote Kratom-Sorten (Red Veins) dazu, stärker analgetisch, sedierend und entspannend zu wirken als weiße Sorten (White Strains). Weiße Sorten hingegen sind oft anregender und können ein Gefühl der Euphorie hervorrufen. Dies ist allerdings nicht immer der Fall, denn es gibt rote Sorten, die anregend wirken, und weiße, die stark sedieren können. Dies liegt daran, dass das Kratom-Pulver häufig aus Mischungen besteht. Grüne Sorten (Green Strains) zeigen oft eine ausgewogene Mischung aus aktivierenden und sedierenden Effekten. Die paradoxe Wirkweise ist ein charakteristisches Merkmal von Kratom, trifft jedoch nicht immer zu.

Durch besagte Schwankungen des Alkaloidprofils und natürlich auch der Potenz kann auch eine grüne Sorte sehr beruhigend wirken, oder eine rote Sorte wenig bis keinen schmerzstillenden Effekt aufweisen. Im Grunde ist jede Charge Kratom einzigartig, selbst ein Borneo Red des einen Shops kann anders wirken wie das Borneo Red eines anderen Shops. Die Wirkung ergibt sich zudem mindestens genauso stark durch die Eigenheiten des individuellen Konsumenten, wie auch durch die Qualität des Kratoms, die individuelle Toleranz und die konsumierte Menge. Meistens wird Kratom, wie schon erwähnt, zum berauschen verwendet. Durch die Einnahme fallen monotone Arbeiten weitaus leichter. Auch wird es zur aktiven wie auch passiven Entspannung verwendet, da die Wirkung ab einem bestimmten Dosisbereich sehr opioidlastig wird und damit sedierend ausfällt. Dadurch das Kratom im niedrigen Dosisbereich eher aktivierend wirkt und im hohen Dosisbereich eher beruhigen, ergibt sich ein breites und komplexes Wirkspektrum und Anwendungsgebiet für die verschiedensten Bedürfnisse.

Nach der Einnahme flutet die Wirkung normalerweise innerhalb von 20-60 Minuten an, erreicht nach 60-120 Minuten ihren Höhepunkt und flacht dann noch einige weitere Stunden lang immer weiter ab. Die Zeit vom Wirkungseintritt bis zum Höhepunkt nennt man Anfluten, der Höhepunkt wird als Peak bezeichnet, und die Zeit bis zum vollständigen Wirkungsverlust nennt man Afterglow (Nachglühen). Wie schnell Kratom anfängt zu wirken, wie stark die Wirkung ausfällt, und wie lange sie anhält ist ebenfalls von etlichen Faktoren abhängig.

Richtlinien zur Dosierung von Kratom

Für eine verantwortungsvolle Kratom-Dosierung ist es ratsam, zunächst ohne die Kombination mit anderen Substanzen zu beginnen, um die individuelle Wirkung und die passende Dosis zu ermitteln. Die Wirkung variiert je nach Kratom-Sorte und Dosis. Anfänger sollten mit maximal 2 Gramm auf nüchternen Magen beginnen und abwarten. Falls nach etwa 2 Stunden keine Wirkung spürbar ist, kann vorsichtig 1 Gramm hinzugefügt werden. Es ist jedoch besser, bis zum nächsten Tag zu warten und dann die Dosis leicht zu erhöhen (zum Beispiel um 0,5 Gramm).

Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Kratom, wie die folgenden Beispiele zeigen:

  • Tim verwendet 2-3 Mal pro Woche Kratom zur Entspannung nach der Arbeit und nimmt dabei etwa 5 Gramm am Abend, gefolgt von einer zusätzlichen Dosis von 2 Gramm nach 3 Stunden.
  • Axel, der chronische Schmerzen hat und eine hohe Opioidtoleranz aufweist, konsumiert als Dauernutzer 8-10 Dosen täglich, mit jeweils 2-3 Gramm pro Dosis, was täglich 20-30 Gramm ergibt.
  • Jenni, die sehr empfindlich auf Substanzen reagiert und eine Angststörung hat, benötigt nur 1-2 Gramm am Morgen und am Abend zur Kontrolle ihrer Ängste.
  • Florian, der groß und kräftig ist, spürt bei kleinen Dosen wenig und nimmt daher etwa 12 Gramm auf einmal, allerdings nur alle paar Wochen.

Es ist wichtig, sich nicht an den Dosierungsempfehlungen anderer Nutzer oder an Leitfäden von Kratomshops zu orientieren. Jeder sollte selbstständig und vorsichtig herausfinden, welche Dosis, Sorte und Konsummethode am besten passt. Dabei sollte stets der Grundsatz gelten: Lieber zu wenig als zu viel.

Empfehlungen für den Konsum von Kratom

Die gängigste Methode, Kratom zu konsumieren, ist die “Toss and Wash”-Methode, bei der das Pulver in den Mund gegeben und mit Wasser nachgespült wird. Diese Technik erfordert etwas Übung, nicht zuletzt wegen des bitteren Geschmacks des Pulvers. Es besteht auch das Risiko, besonders bei den ersten Versuchen, das feine Pulver versehentlich einzuatmen. Wer den Geschmack nicht mag, kann stattdessen Saft oder Kakao verwenden, um den bitteren Geschmack zu überdecken.

Eine Alternative zum Toss & Wash ist das Anmischen des Pulvers mit einem Getränk (vorzugsweise ohne Kohlensäure), was den Vorteil hat, dass man das Pulver nicht erst im Mund vermischen muss. Auch hier kann der Geschmack mit Saft oder Kakao verbessert werden.

Eine weitere Möglichkeit ist das Abfüllen des Pulvers in Kapseln, was entweder per Hand oder mit einer Kapselmaschine erfolgen kann. Kapseln sind besonders praktisch für kleinere Dosierungen und den Konsum in der Öffentlichkeit. Es wird empfohlen, größtmögliche Kapseln zu verwenden, idealerweise Größe 00, da diese am gängigsten und preiswertesten sind. Einige Händler bieten bereits vorgefüllte Kapseln an, diese sind jedoch meist teurer als loses Pulver.

Kratomextrakte in Pulverform eignen sich besonders gut zum Verkapseln, da weniger Kapseln benötigt werden. Extrakte haben jedoch ein anderes Wirkungsspektrum als das ursprüngliche Pulver, da nicht alle Alkaloide bei der Extraktion erhalten bleiben. Es ist auch nicht korrekt anzunehmen, dass ein 10:1 Extrakt zehnmal potenter ist als das Originalmaterial. Die Extraktion erhöht zudem die Toleranz schneller als das gewöhnliche Pulver.

Es ist wichtig zu beachten, dass Kratom nicht geraucht, geschnupft, injiziert, verdampft, transdermal oder als Suppositorium verwendet werden sollte. Obwohl Extrakte theoretisch geraucht oder verdampft werden könnten, ist dies eine seltene und ineffiziente Methode, da viele Alkaloide dabei verloren gehen. Kratompulver kann jedoch gut zum Backen verwendet werden, da die Alkaloide durch die Backtemperaturen nicht zerstört werden.

Hinweise zum kombinierten Konsum von Kratom mit anderen Substanzen

Bevor man Kratom mit anderen Substanzen mischt, ist es wichtig, die Wirkung von Kratom unter verschiedenen Bedingungen und mit verschiedenen Sorten zu kennen. Es ist zu beachten, dass es erhebliche individuelle Unterschiede und Vorlieben gibt. Was für eine Person eine angenehme Mischung sein könnte, verursacht bei einer anderen möglicherweise Übelkeit. Zudem besteht das Risiko von Allergien oder Unverträglichkeiten gegenüber einer Mischung, die unbekannt sein könnten. Daher sollte man sich bei jeder Art von Mischkonsum vorsichtig herantasten. Beachten Sie, dass die folgenden Informationen keine Allgemeingültigkeit besitzen und nicht als Empfehlung zu verstehen sind.

Kratom und Alkohol: Vorsicht geboten!

Die Kombination von Kratom mit kleinen Mengen Alkohol kann harmonieren, jedoch wird die Wirkung von Kratom schnell vom Alkohol überlagert. Größere Mengen Alkohol in Verbindung mit Kratom können Schwindel, Übelkeit und Erbrechen verursachen.

Kratom und Cannabis

Cannabis kann die euphorische Wirkung des Kratomrausches verstärken, aber auch die sedierenden und entspannenden Effekte erhöhen. Kratom kann potenziell negative Auswirkungen von Cannabis, wie Angstgefühle oder Unruhe, die besonders bei Überdosierung auftreten können, abschwächen. CBD intensiviert die beruhigende Wirkung von Kratom und kann die Nervosität mindern, die manchmal bei Kratom mit weißen Blattvenen auftritt.

Hinweise zum Mischkonsum von Kratom mit anderen Substanzen

Kratom und andere Opioide/Opiate: Vorsicht bis Ablehnung

Es wird dringend davor gewarnt, Kratom mit anderen Opioiden oder Opiaten zu mischen. Die sedierende Wirkung kann sich verstärken und zu Atemdepression führen, die im schlimmsten Fall tödlich sein kann. Obwohl Kratom selbst keine atemdepressive Wirkung hat, kann es die Wirkung von Opiaten verstärken. Wer dennoch Kratom mit anderen Opioiden oder Opiaten kombinieren möchte, sollte mit einer kleinen Dosis beginnen und vorsichtig steigern. Es wird empfohlen, dabei nicht allein zu sein.

Kratom mit Kokain und Amphetaminen: Ablehnung

Die Kombination von Kratom mit Amphetaminen oder Kokain kann zu Herzrasen, Bluthochdruck, Zittern und unangenehmer Überstimulierung führen.

Kratom und LSD oder Psilocybin: Ja

Kratom wird manchmal verwendet, um die Erfahrung mit LSD oder psilocybinhaltigen Pilzen angenehmer zu gestalten. Obwohl einige Alkaloide in Kratom chemisch mit Psilocybin verwandt sind, wird die Wirkung nicht notwendigerweise verstärkt.

Kratom und Benzodiazepine: Vorsicht

Die sedierende Wirkung von Kratom kann durch Benzodiazepine verstärkt werden. Eine Atemdepression bei hohen Dosen von Kratom und Benzodiazepinen kann nicht ausgeschlossen werden. Vorsicht ist geboten.

Kratom und GHB, GBL oder BDO: Ablehnung

Die Einnahme von GHB, GBL und BDO kann bei Überdosierung zu Kreislaufkollaps und Atemdepression führen, insbesondere in Kombination mit dämpfenden Substanzen. Daher sollte die Kombination von GBL und Kratom vermieden werden.

Kratom und N2O (Lachgas): Ja, mit Vorsicht

Obwohl die Kombination von Kratom mit Lachgas die euphorisierende Wirkung erheblich steigern kann, sollte sie mit Vorsicht genossen werden. Sauerstoffmangel, verstärkt durch Kratom, kann kurzfristig zu Ohnmacht und langfristig zu Hirn- und Organschäden führen.

Kratom und 5-HTP: Vorsicht

Es besteht theoretisch die Möglichkeit eines Serotonin-Syndroms bei gleichzeitiger Einnahme von 5-HTP und Kratom. Auch wenn keine Fälle bekannt sind, ist Vorsicht bei der Kombination von Kratom mit hohen Dosen 5-HTP geboten.

Kratom und Ibuprofen, Aspirin oder Paracetamol: Ja

Diese Schmerzmittel können mit Kratom kombiniert werden, um starke Schmerzen zu lindern. Allerdings kann sich die Wirkung des Kratoms verändern und unangenehm werden. Vermeiden Sie diese Kombination wenn möglich und missbrauchen Sie sie nicht.

Kratom und Lebensmittel: Ja

Es sind keine gefährlichen Wechselwirkungen oder Unverträglichkeiten durch die Kombination von Kratom mit Lebensmitteln bekannt, außer Grapefruitsaft. Grapefruitsaft kann die Wirkung von Kratom verstärken und zu einer unangenehmen, aber nicht gefährlichen Überdosierung führen. Allerdings ist dafür der Konsum von Grapefruitsaft über mehrere Tage hinweg erforderlich.

Kratom und Koffein: Vorsicht empfohlen

Obwohl die Kombination von Kratom mit koffeinhaltigen Getränken nicht grundsätzlich gefährlich ist, kann sie zu unangenehmen Nebenwirkungen führen. Einige Konsumenten empfinden die Mischung als sehr angenehm, während andere von Herzrasen, Angstgefühlen oder Schwindel berichten. Insbesondere weiße Kratomsorten können die Wirkung von Koffein verstärken, was zu einer Überstimulierung führen kann. Es ist auch wichtig zu beachten, dass verschiedene Formen von Koffein unterschiedlich wirken können. Das bedeutet, dass die Verträglichkeit von Kratom mit einem Energydrink nicht unbedingt die gleiche ist wie mit Kaffee. Jeder Konsument sollte vorsichtig sein und individuell testen, wie er auf die Kombination von Kratom und Koffein reagiert.

Nebenwirkungen und Risiken des Kratomkonsums

Bei gelegentlicher Einnahme in kleinen Dosen sind normalerweise keine Probleme bekannt. Dennoch können bei hohen Dosen, minderwertiger Qualität, Überdosierung oder in Kombination mit anderen Substanzen Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen oder Schwindel auftreten. Bei häufigem oder täglichem Konsum können individuell variierende Nebenwirkungen wie Verstopfung, Haarausfall, (sexuelle) Antriebslosigkeit oder Schlafstörungen entstehen. Es gibt Spekulationen über mögliche Leberschäden durch langanhaltenden hohen Kratomkonsum, allerdings liegen hierzu keine verlässlichen Daten vor, und es ist unklar, ob die berichteten erhöhten Leberwerte direkt mit dem Kratomkonsum in Verbindung stehen. Einzelfälle sind jedoch immer möglich. Eine der größten Gefahren des Kratomkonsums ist das Risiko einer psychischen und/oder physischen Abhängigkeit.

Umgang mit Nebenwirkungen von Kratom

Zur Linderung der häufigsten Nebenwirkungen wie Übelkeit nach dem Konsum können Ingwer- oder Kamillentee helfen. Ein wenig Brot kann ebenfalls nützlich sein, insbesondere wenn die Übelkeit auf nüchternen Magen zurückzuführen ist. Gegen chronische Verstopfung, die durch Opioid- und Kratomkonsum verursacht wird, können verschiedene Mittel helfen. Macrogol, Movicol oder Lactulose sind langfristig nebenwirkungsfrei einsetzbar. Bei akuter Verstopfung können Präparate mit Bisacodyl oder Rizinusöl Abhilfe schaffen. Bei einer Überdosierung von Kratom können isotonische Getränke und Zucker hilfreich sein. Auch die Einnahme von Vitamin C und das Trinken von Fruchtsäften werden empfohlen.

Sucht- und Abhängigkeitspotenzial von Kratom

Ja, Kratom kann sowohl psychische als auch physische Abhängigkeit verursachen, insbesondere bei übermäßigem und regelmäßigem Gebrauch. Kratom enthält Opioide, weshalb es ein inhärentes Abhängigkeitsrisiko birgt. Das Risiko und die Intensität der Abhängigkeit hängen stark vom individuellen Konsumverhalten ab.

Eine Toleranzentwicklung ist bei regelmäßigem Konsum zu erwarten, was bedeutet, dass zunehmend größere Mengen von Kratom benötigt werden, um dieselbe Wirkung zu erzielen. Konsumenten, die Kratom zur Bewältigung von Ängsten, Depressionen oder Schmerzen nutzen, neigen besonders dazu, eine dauerhafte Anwendung zu entwickeln, die oft in einer Abhängigkeit resultiert. Ein abruptes Absetzen von Kratom kann nicht nur Entzugserscheinungen verursachen, sondern auch zu einer verstärkten Wahrnehmung der zuvor unterdrückten Probleme führen.

Bei häufigem Gebrauch kann zunächst ein starkes Verlangen nach der Wirkung von Kratom, auch Craving genannt, entstehen. Bei täglichem Konsum über einen längeren Zeitraum können Entzugserscheinungen wie Zittern, Kälteschauer, laufende Nase, Erkältungssymptome, Niedergeschlagenheit, Angst, Gereiztheit, Unwohlsein oder Schlaflosigkeit auftreten.

Die Tendenz zur Abhängigkeitsentwicklung variiert von Person zu Person. Manche entwickeln bereits nach wenigen Monaten mit geringen Dosen eine starke Sucht, während andere auch bei langfristigem Konsum hoher Mengen nur eine mäßige oder gar keine Abhängigkeit entwickeln. Allgemein wird das Abhängigkeitspotenzial von Kratom als relativ gering eingeschätzt. Das Ausmaß der Entzugserscheinungen hängt ebenfalls von der konsumierten Menge und Dauer des Konsums ab.

Empfehlungen zur Vermeidung von Abhängigkeit beinhalten, dass Spaßkonsumenten Kratom maximal zweimal pro Woche und nicht an aufeinanderfolgenden Tagen konsumieren sollten. Patienten, die Kratom gegen chronische Schmerzen, Depressionen oder Angststörungen verwenden, wird geraten, nur so viel wie unbedingt nötig zu konsumieren und regelmäßige Konsumpausen einzulegen. Hohe Einzeldosen und Kratomextrakte, die die Toleranz stark erhöhen, sollten vermieden werden. Bei Anzeichen von Unbehagen oder leichten Entzugserscheinungen ohne Kratom wird eine sofortige Konsumpause von mindestens zwei Wochen empfohlen.

Es ist entscheidend, Kratom bewusst und vorsichtig zu konsumieren, um das Risiko einer Abhängigkeit zu minimieren. Dies gilt natürlich für alle Substanzen.

Kratomentzug: Vorgehensweisen und Umgang mit Symptomen

Wenn Nebenwirkungen oder die konsumierten Mengen durch regelmäßigen Gebrauch ein nicht mehr tolerierbares Niveau erreichen, ist eine Konsumpause oder eine schrittweise Reduzierung der Dosis angebracht. Je stärker die Abhängigkeit und je schneller die Dosis reduziert wird, desto intensiver können die Entzugssymptome sein. Ein abruptes Absetzen, bekannt als kalter Entzug, ist oft der schmerzhafteste Weg, führt aber zur schnellsten Überwindung der physischen Abhängigkeit.

Symptome des kalten Kratom-Entzugs:

  • Unruhe
  • Energiemangel
  • Kopfschmerzen
  • Schwitzen
  • Gähnen
  • Laufende Nase
  • Erweiterte Pupillen
  • Tränenfluss
  • Gänsehaut
  • Kältegefühl
  • Frieren
  • Gereiztheit
  • Depressive Verstimmungen oder Depressionen
  • Konzentrationsstörungen
  • Rastlosigkeit
  • Schlafstörungen
  • Restless-Legs-Syndrom
  • Craving (starkes Verlangen nach Kratom)
  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Bluthochdruck
  • Herzrasen
  • Grippeähnliche Symptome

Die Intensität der Symptome variiert individuell. Manche Menschen erleiden nur leichte Symptome, während andere stark darunter leiden. Personen mit vorherigen Entzugserfahrungen von hochpotenten Substanzen nehmen den Kratomentzug oft als weniger intensiv wahr.

Warmes Entzugsvorgehen:

  • Dokumentation der Dosis: Regelmäßiges Dokumentieren der konsumierten Menge hilft, den Entzug zu planen.
  • Schrittweise Dosisreduzierung: Stufenweise Verringerung der Dosis über Tage oder Wochen kann Symptome mildern.
  • Einsatz von Stem&Vein: Dieses hat ein anderes Alkaloidprofil und kann zur Dosisreduzierung beitragen, besitzt aber auch ein Abhängigkeitspotenzial.
  • Nutzung von Boostern: Substanzen wie Schwarzkümmelöl können die Wirkung verstärken und das Verlangen nach Kratom reduzieren.

Zusätzliche Maßnahmen:

  • Ablenkung: Fokussierung weg von den Symptomen und hin zu anderen Aktivitäten.
  • Sport: Aktivitäten zur Anregung des Endorphinsystems.
  • Unterstützung durch nahestehende Personen: Soziale Unterstützung ist essentiell.
  • Selbstfürsorge und Geduld: Wichtig für den Umgang mit Rückschlägen und schwierigen Momenten.

PAWS (Postacute Withdrawal Syndrome):

Nach dem erfolgreichen Entzug können sich Symptome wie allgemeines Unwohlsein, Depression und erneutes Verlangen nach Kratom über einen längeren Zeitraum manifestieren. Es ist wichtig, sich dieser Phase bewusst zu sein und darauf vorbereitet zu sein, dass sie Teil des Genesungsprozesses ist.

Entzugleitfaden

Mehr dazu im sehr umfangreichen Kratom-Entzugsleitfaden