Kratom

Warum du besser einen Bogen um Kratom machen solltest

Von: anonym am 2.2.2024, zuletzt geändert am 2.2.2024

Möglicherweise ist das, was ich dir jetzt mitteilen werde, nicht unbedingt das, was du hören willst, aber manchmal ist es hilfreich, eine externe Meinung einzuholen, um über das eigene Konsumverhalten nachzudenken. Richtig, falls du Kratom öfter als ein- bis zweimal pro Woche, oder sogar täglich konsumierst, wäre es ratsam, deinen Konsum zu überdenken. Jetzt hast du die Gelegenheit dazu.

Wann wird Kratomkonsum zu einem Problem?

Es ist schwierig, einen genauen Zeitpunkt festzulegen, da die Reaktionen auf Kratom von Person zu Person variieren. Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen, der Beobachtungen von Bekannten, anekdotischer Beweise und einiger Studien ist jedoch bekannt, dass sowohl Opioide als auch Kratom oft unbemerkt in den Alltag eindringen und zu einer unangenehmen Abhängigkeit führen können. Ein Problem bei Kratom ist, dass es in Bezug auf Abhängigkeit anfangs recht nachsichtig zu sein scheint. Es verzeiht einiges, bevor eine körperliche Abhängigkeit eintritt. Einige Menschen konsumieren sogar monatelang täglich bis zu 30 Gramm, ohne beim Absetzen Probleme zu haben. Andere wiederum haben es bereits nach einigen Wochen mit 10 Gramm pro Tag deutlich schwerer. Zwar ist Kratom kein Heroin, doch der Entzug, besonders bei hohen Dosen, kann ähnlich intensiv verlaufen. Der Unterschied ist, dass es bei Kratom länger dauert, bis dieser Punkt erreicht wird, und es z.B. keinen intravenösen Konsum gibt. Allerdings können z.B. starke Extrakte den Prozess ziemlich beschleunigen.

Aus Berichten im amerikanischen Reddit geht hervor, dass es Fälle gibt, in denen Personen täglich über 100 Gramm Pulver oder 10 starke Extrakt-Shots konsumierten und dann beim Absetzen wochenlang heftige Entzugserscheinungen hatten. Das ist eine Erfahrung, die ich niemandem wünsche. So lange wie Kratom braucht, um eine Gewöhnung zu erzeugen, so lange dauert es oft auch, bis man es beim Absetzen hinter sich lässt. Bei harten Opioiden kann dieser Prozess laut vielen Erfahrungsberichten schneller voranschreiten.

Sollte ich Kratom konsumieren?

Die allgemeine Empfehlung ist in der Regel: NEIN! Es ist schwierig, jemandem zu raten, Kratom auch nur auszuprobieren, da man nie genau vorhersagen kann, wie eine Person darauf reagieren wird. Es gibt Fälle, in denen Menschen nach dem ersten Probieren sofort süchtig werden und nahezu täglich konsumieren. Andere wiederum probieren es ein paar Mal und verlieren das Interesse. Persönlich hatte ich Kratom monatelang zu Hause, habe es hin und wieder probiert und konnte anfangs nicht viel damit anfangen. Erst nach vielen Monaten hatte ich den Aha-Moment, der dann zu einem siebenjährigen Dauerkonsum führte. Glücklicherweise habe ich nie so viel konsumiert, dass ich eine starke körperliche Abhängigkeit entwickelt habe, daher war das Absetzen für mich immer relativ mild. Trotzdem hat es gerade am Ende bei mir mehr Probleme verusacht, als es gelöst hat.

Diese persönliche Erfahrung zeigt, dass der Umgang mit Kratom sehr individuell ist. Während einige Menschen es problemlos konsumieren und wieder aufhören können, entwickeln andere eine Abhängigkeit. Daher ist es wichtig, sich über die potenziellen Risiken im Klaren zu sein und vorsichtig zu sein, wenn man erwägt, Kratom zu konsumieren.

Wie schnell kann man von Kratom abhängig werden?

Die Zeitspanne, in der eine Abhängigkeit von Kratom entstehen kann, variiert stark je nach persönlichen Gegebenheiten und Veranlagungen. Personen mit gesundheitlichen Beschwerden, Schmerzen, psychischen Störungen, Angstzuständen oder Schlafproblemen neigen möglicherweise schneller dazu, sich zu Kratom hingezogen zu fühlen. In diesen Fällen kann Kratom als eine schnelle, allerdings potenziell irreführende Lösung erscheinen, da es in der Lage ist, gewisse Probleme kurzfristig zu überdecken. Dies habe ich insbesondere bei depressiven Verstimmungen beobachtet, die nach dem Konsum von Kratom scheinbar verschwinden. Die wesentliche Gefahr dabei ist, dass man mit Kratom eine tatsächliche Depression nur verdeckt und sich durch den fortlaufenden Konsum immer tiefer in eine problematische Situation begibt.

Auf der anderen Seite, wenn jemand stabil und ohne größere gesundheitliche oder psychische Herausforderungen ist und Kratom aus reiner Neugier probiert, mag er oder sie die Wirkung von Kratom möglicherweise als unspektakulär oder sogar langweilig empfinden. Kratoms Wirkung ist oft subtil und nicht immer unmittelbar präsent wie zB bei Alkohol der Fall, was dazu führen kann, dass es von Personen mit einer robusten psychischen Verfassung als weniger anziehend wahrgenommen wird.

Die Wirkung von Kratom ist variabel und eine niedrige Anfangsattraktivität bedeutet nicht, dass keine Abhängigkeit entstehen kann. Selbst wenn die anfängliche Reaktion auf Kratom unauffällig ist, kann bei regelmäßigem Gebrauch das Risiko einer Abhängigkeitsentwicklung bestehen. Jeder potenzielle oder aktuelle Kratom-Konsument sollte sich dieses Risikos bewusst sein und seinen Konsum sorgfältig beobachten.

Kratomabhängigkeit entwickelt sich oft langsam über Monate oder Jahre hinweg

Da Kratom tendenziell eine subtile Wirkung hat und sich leicht in den Alltag integrieren lässt, kann sich eine Abhängigkeit allmählich und kontinuierlich entwickeln. Je mehr Kratom zum festen Bestandteil des täglichen Lebens wird, umso schwieriger kann es sein, sich davon zu lösen. Typischerweise beginnen viele, Kratom morgens zu konsumieren, da es hilft, den Tag stressfreier zu bewältigen. Wenn man diesen “Booster” regelmäßig oder sogar täglich nutzt, lässt die Wirkung nach und man steht vor der Wahl, die Dosis zu erhöhen oder eine Pause einzulegen. Letzteres fällt oft schwer, da man dadurch eine verringerte Leistungsfähigkeit während des Tages in Kauf nehmen muss, weshalb sich viele eher für eine Dosissteigerung entscheiden. Bedenke: Dies ist der erste Schritt in Richtung einer Kratomabhängigkeit und die erste Treppenstufe nach unten.

Was sollte ich beachten, wenn ich dennoch Kratom ausprobieren möchte?

Falls du trotzdem ausprobieren möchtest, empfehle ich dir, den Konsumleitfaden zu lesen. Dort findest du umfassende Informationen und Erklärungen zum sicheren Umgang mit Kratom.

Du bist schon abhängig und willst endlich von Kratom loskommen? Dann schau beim Entzugsleitfaden vorbei.